Montag, 11. Juni 2018

Reise Reise

Nun wirklich auf der großen Reise zu sein an die man schon das ganze Jahr denkt ist komisch. Man hat sich die verrücktesten Szenarien ausgemalt was alles passieren wird und doch kommt es wiedereinmal anders als man denkt. Wir sind momentan in Udaipur, einer Stadt in Rajastan von wo wir morgen mit dem Flugzeug nach Goa fliegen. Wir haben in den letzten 20 Tagen viel erlebt, jedoch werde ich hier nur von zwei besonders schönen Erlebnissen schreiben da ich meinen Rucksack gleich noch packen muss und und und. 

Vor ca. 10 Tagen waren wir im Himalaya. In der schönen kleinen Stadt Manali haben Marta und ich uns eine 2 Tägige Wandertour samt Guide gebucht. Wir starteten um 10 Uhr morgens und fuhren mit unserem Guide an den Fuß des Berges. Aus der Ferne zeigte er uns zuvor einen schneebedeckten Gipfel und erzählte uns das wir morgen um diese Zeit dort oben sein würden. Wir hatten unsere großen Reiserucksäcke dabei welche mit Zelt, Schlafsäcken, Gaskocher, Essen und warmen Sachen bepackt waren. Die Campingausrüstung bekamen wir von der Reiseagentur gestellt. Als wir das Auto geparkt hatten und die ersten 30 Meter liefen, kam uns der Gedanke dass wir uns eventuell übernommen haben. Und wurde bewusst dass es kein entspanntes Berg schlendern geben wird und wir verloren den Mut für ein paar Momente. Unser Guide war der personifizierte Jack Wolfskin Katalog. Er schwebte mehr als das er lief und erzählte uns dass er in der Saison manchmal 10 Tage hintereinander den Berg besteigt (hoch und runter in nur einem Tag). Wir hatten mäßige Laune aber die großartige Aussicht vertrieb die schlechten Gedanken an den Aufstieg schnell wieder. Wir machten alle 60 Minuten eine Kurze Pause und brachen neben dem Guide zusammen, welcher kontinuierlich so wirkte als hätte er gerade frisch geduscht, einen Kaffe getrunken und wäre bereit für einen aufregenden Tag. Nach ungefähr 7 Stunden Aufstieg erreichten wir die obere Baumgrenze und suchten einen Platz für unser Zelt. Dort oben waren wir jedoch nicht allein. Eine Gruppe Schäfer war ebenfalls dort und mit ihnen Schafe, Pferde, Hunde sowie ein Esel. Es war wunderbar mit all den Tieren und der großartigen Aussicht. Wir bauten unser Zelt auf und machten uns im letzten Tageslicht eine Packung Instantnudeln. Am nächsten Morgen ließen wir unsere Sachen zurück und machten uns an den Aufstieg. Es dauerte 4 Stunden bis wir den Gipfel erreichten (4512 Meter hoch). Wir kletterten über steinige Bergrücken und kraxelten vorsichtig schneebedeckte Eisplatten hoch. Dieser Aufstieg war trotz fehlendem Gepäck viel anstrengender. Dafür war die Freude groß als wir den Gipfel erreicht hatten. Die Aussicht war großartig, nur hatten wir nicht viel Zeit da wir schon einen Bus für den Abend gebucht hatten weshalb wir uns mit dem Abstieg beeilen mussten. Unsere Knie schmerzten höllisch als wir das Camp erreicht hatten und wir verfluchten uns für diese dämliche Idee wandern zu wollen. Wir packten unser Zelt zusammen und beluden unsere Rucksäcke. Der zweite Abstieg war ebenfalls schwer für uns da unsere Beine die dauerhafte starke Belastung nicht gewohnt waren, jedoch schafften wir es irgendwie rechtzeitig hinunter und fielen nach 10 Stunden wandern in dem Geländewagen des Guides in uns zusammen.










Vor 2 Tagen hatten wir eine weitaus angenehmere Tour, und zwar auf Kamelen (Ja Marta, auf Dromedaren). Jedoch nicht im Himalaya sondern in der Wüste Rajastans. Wir wurden um 13 Uhr abgeholt und ungefähr 1,5 Stunden zu einem kleinen Hof mitten in der Halbwüste gefahren. Dort angekommen empfing uns der Veranstalter der Tour, welcher dort mit seiner Familie wohnte herzlich und zeigt uns unser Nachtquartier. Wir blieben dort bis 17 Uhr, da es zu heiß war um schon los zu reiten. Wir gingen zu den angeleinten Dromedaren und bestaunten diese riesigen tiefenentspannten Tiere. Sie stießen ab und zu Laute aus welche uns an Jurassic Park erinnerten. Als es dann soweit war wurden die Kamele besattelt und wir konnten auch schon aufsteigen. Der Vater führte zusammen mit zwei seiner Söhne unsere Kamele ungefähr 2 Stunden durch die Savanne. Wir sahen Gazellen, Kolibris, Wüstenkühe (nicht ganz sicher wie sie wirklich heißen) und eine Wüstenspitzmaus. Es macht großen Spaß so hoch auf dem Rücken eines Kamels zu sitzen und durch die Steppe zu schreiten. Nach einer Zeit durften wir unsere Kamele auch selbst Reiten, ohne das jemand uns führte. Wieder bei der Farm angekommen bekamen wir ein super leckeres Essen im Haus unseres Führers welches uns von seinen Söhnen serviert wurde. Es gab Reis, Chapatis und sehr leckere Beilagen und Soßen. Nach dem Essen stellten wir auf anraten unseres Führers unsere Feldbetten vor unser kleines Häuschen ins freie. Die ganze Familie schlief draußen wie wir später sahen. Es war großartig unter den Sternen im freien bei angenehmen Temperaturen zu liegen und so schliefen wir relativ bald ein. Am nächsten Tag bestiegen wir nach einem ebenfalls sehr guten Frühstück wieder unsere Kamele. Diesmal jedoch waren unsere Rucksäcke auf den Sattel geschnürt da wir zu dem Punkt reiten sollte, wo uns das Taxi erwartete. Der Ritt war ebenfalls sehr schön, nur leider nicht sehr lang. Beim Taxi angekommen verabschiedeten wir uns von dem Führer und seinen Söhnen, luden alles um und fuhren zurück nach Jodpur wo wir schon einen Bus für die nächste Stadt gebucht hatten.




Sonntag, 20. Mai 2018

Sristi means Creation

Nun werde ich endlich mal nachholen was ich versäumt habe. Dafür dass dieser Blog über meine Arbeit und meine Erlebnisse in Indien berichten soll kommt die Arbeit doch ziemlich kurz. Also jetzt Mal etwas über den Grund weshalb ich überhaupt hergekommen bin:
Sristi Village.
Sristi ist Sanskrit und bedeutet 'erschaffen'. Und erschaffen wird in meinem Projekt reichlich. In der Zeit
in welcher ich dort als Freiwilliger gearbeitet und gelebt habe wurden neue Häuser gebaut, Graben gegraben, Äcker vorbereitet und noch einiges mehr. Meine Arbeit fand zu 96% in der Farm statt. Ich habe in den letzten 9-10 Monaten wahrscheinlich Tausende indische Unkrautarten ausgerottet. Denn das "Weeding", also Unkraut zupfen, war zu der Hauptaufgabe von Fabian und mir geworden. Wir saßen unzählige Stunden zwischen Bananenstauden und fummelten auf dem harten Boden herum. Aber es war eine der schöneren Aufgaben (auch bei 38°C). Was ist noch stereotypisch für eine Farm? Richtig, Kühe melken. Den gestammelten Lauten des Opas welcher für die Kühe verantwortlich ist, konnte ich nach einiger Zeit Hinweise wie 'fester, langsam, sehr gut, nimm das Bein da weg sonst wird's gebrochen' entnehmen. Ansonsten haben wir viel Erde und  Kuhdung auf die Felder getragen, was eine der weniger schönen Arbeiten war. Ich muss zugeben dass meine Motivation in den letzten Monaten nachgelassen hat. Das Unkraut zupfen wurde immer mehr zum Nickerchen unter Bananenblättern und insgesamt wurde jede Arbeit nach und nach zu irgendeinem Nickerchen. Wenn ich gefragt wurde habe natürlich getan worum ich gebeten wurde aber die Bereitschaft mir selbst Arbeit zu suchen wenn gerade keine aufgetragen wurde verschwand. Trotzdem habe ich viel Zeit mit den Behinderten verbracht was mir viel Spaß gemacht hat. Wir haben viel herumgeblödelt und sinnloses Zeug gemacht aber diese Momente habe ich wirklich genossen. Ich will damit  nicht sagen dass die Arbeit in der Farm schlecht war aber ich habe einfach gemerkt dass ich nicht der Typ für's schleppen, schaufeln und schwitzen bin, weder in Kopf noch Körper. Absurde Allliterationen aber  arrangiere ich ambitioniert. Okay genug.

In den letzten Monaten hatten wir eine Mittagspause von 5 Stunden, was den Temperaturen von bis zu 40° geschuldet ist. Und nein, die lange Pause hat nicht bedeutet das wir weniger Arbeit hatten, sondern viel mehr das wir früher kommen und später gehen mussten. Theoretisch. Das ich 12 Stunden pro Tag, bei einem Fußmarsch von insgesamt 8 Kilometern, in meinem Projekt verbringen sollte, habe ich jedoch nicht eingesehen. Aber so wirklich kontrolliert wann wer kommt und geht wurde zum Glück ja auch nicht.

Warum ich alles in der Vergangenheitsform schreibe?
Ich habe mein Projekt vor einer Woche abgeschlossen und meinen restlichen Urlaub genommen und werde jetzt mit Jule und Marta in den Norden nach Delhi, Varanasi, den Himalaya, Rajasthan und Goa Reisen. Natürlich haben wir das doppelte an Stationen aber die Namen weiß ich nicht aus dem Kopf.

Mein letzter Tag in Sristi war seltsam. Ich habe am Vortag mit Marta (welche für 3 Wochen bei uns gearbeitet hat) in Pondicherry Geschenke eingekauft welche ich nun in der Haupthütte ablud. Ich habe mich traditionell in einen Lunghi gekleidet (im Prinzip das gleiche wie wenn man ein Handtuch um die Hüfte wickelt). Die Verabschiedung war schön aber ich war sehr traurig das dieses Kapitel nun endet. Ich bekam ein Bild geschenkt auf welchem viele Momente festgehalten waren welche ich in Sristi erlebt hatte. Es war ein seltsam trauriger aber auch schöner Tag welcher mir erst bewusst gemacht hat wie sehr ich doch an den kleinen Häuschen und ihren Bewohnern mitten auf diesem Feld hänge. Ich habe versprochen eines Tages wieder zu kommen.

Nun jedoch erstmal in den Norden!
Ob da vielleicht ein Blogeintrag lauert?

Sonntag, 11. März 2018

Holi

Eines der bekanntesten Festivitäten Indiens ist das Holi Festival, auch als
"Fest der Farben" bekannt. Um einen so beliebten
und großen Feiertag zu erleben wollten Marta, Jule und ich etwas in den
Norden reisen da es vor allem da gefeiert wird (so groß ist es dann wohl doch nicht).
Wir entschieden uns für eine der berühmtesten Städte Indiens bzw. der Welt, Mumbai.

Ich machte mich am Donnerstag nach der Arbeit mit dem Bus auf nach Chennai, von wo
wir einen Flug nach Mumbai gebucht hatten. Wir trafen uns abends und fuhren zum Flughafen, wo wir bis 5 Uhr morgens versuchten zu schlafen (ohne Erfolg). Dafür schlummerten wir die Zwei Stunden in der Luft friedlich während das bunte Indien unter uns hinweg sauste. In Mumbai angekommen buchten wir uns ersteinmal ein Hotel welches eigentlich deutlich  über unserer Preisklasse lag, jedoch durch ein gutes Angebot und den Zeitdruck im Nacken (es war bereits der zweite Tag von Holi  angebrochen welcher mit den begehrten Farbbeuteln zelebriert wurde) unsere Geldbeutel erleichterte. Im Hotel fielen wir ersteinmal auf die weichen Federbetten, ein Luxus den wir nur selten genießen können. Wir schliefen 1-2 Stunden und brachen dann, mehr schlecht als recht
ausgeruht auf um uns das Spektakel anzusehen. Als wir den Mann an der Rezeption fragten wo es sich denn am besten Feiern lässt meinte dieser nur dass wir einfach hinaus gehen sollten und Holi uns finden würde. Tat es aber nicht. Die Straße in der unser Hotel lag war abgesehen von ein paar Taxifahrern leer und die nächste Straße war eine 4-Spurige Verkehrsader Mumbai's. Wir nahmen uns ein Taxi zum nächsten Strand in der  Hoffnung dass dort ein paar Menschen seien. Auf dem Weg kamen viele Gruppen am Straßenrand vorbei, welche voll mit den verschiedensten Farben waren.
Das Farbpulver brachte ihre Kleidung und auch ihre Augen zum leuchten. Am Strand angekommen sahen wir Mehr Menschen als Strand.

 Es war entgegen unserer Befürchtungen immernoch etwas los und wir hatten Holi nicht zwischen den kuscheligen Decken unseres Hotels verpennt. Nicht ganz zumindest.
Wir kauften uns einige Farbbeutel und zahlten pro Stück ca. 60 cent, das Zehnfache von dem was ein Inder bezahlt hätte wie uns eine Gruppe Jugendlicher später unter ungläubigem Gelächter erzählen sollte. Wir hatten viel Spaß daran uns und andere am Strand ordentlich einzufärben.
Alle 10 Minuten flog ein Helikopter über den Strand und die Menge tobte und jubelte ihm zu. So verbrachten wir einige Stunden am Strand und suchten uns dann einen Stand wo wir uns etwas Wasser besorgen konnten. Die Farbpulverschichten im Gesicht vermischen sich langsam mit dem Schweiß zu einer dicken Lila Paste welche nicht mehr ganz so angenehm war. Wir hatten ersteinmal genug von Holi und fuhren mit dem Taxi zurück zu unserem Hotel.
Dort angekommen sprang ich zuerst unter die Dusche mit der erwartung nach 5 Minuten auch das letzte Orange aus meinen Ohren gewaschen zu haben.
Eine Stunde Später standen wir mitlerweile zu dritt vor dem Spiegel und rubbelten vergeblich an unseren Gesichtern herum. Die Farbe wollte einfach nicht abgehen. Das unsere Klamotten nicht mehr sauber werden war uns vorher bewusst, dass jedoch unsere Körper zwangstätowiert werden
war uns bis dahin unbekannt. Ich (der am wenigsten in Mitleidenschaft gezogene) wurde auserkoren um in eine Apotheke zu gehen um alle möglichen Mittel, von Kokosnussöl bis Spühlmittel, gegen die Farbe zu besorgen. Weitere 2 Stunden und etlichen "Spühlmittel - Kokosnussöl - Nivea Creme" Behandlungen  später sahen unsere Gesichter halbwegs respektabel aus. Wir bestellten etwas zu Essen und informierten das Hotel darüber dass wir das Bad während unserer Putzaktion etwas in mitleindenschaft gezogen hatten. Das wir die Handtücher und die Entfernung der Farbe eventuell bezahlen müssen (was wir im Endeffekt nicht mussten) hat uns den Abend noch zusätzlich vermiest. Mit einem "Holi ist doch scheiße" legten wir uns in
unsere viel zu gemütlichen Betten (ihr merkt wie die Betten es mir angetan haben) und schliefen denn morgen war Kultur dran.

Am nächsten Morgen fuhren wir mit einer Rikscha zum Bahnhof von wo wir eine Stunde mit dem Zug zum "Gateway of India" fuhren. Dies ist ein
großes Tor aus Stein, direkt an der Küste Mumbai's. Irgendein britischer Kolonial-Friedrich hatte es mit der Absicht erbauen lassen, dass ankommende Reisende
von ihren Schiffen stiegen und direkt durch sein pompöses Tor in sein pompöses Kolonial-Indien flanieren können. Kurz darauf wurde Indien jedoch unabhängig und besagter
Kolonial-Friedrich hatte nichts mehr von seinem schönen neuen Tor. Ich versuche gerade diese Geschichte aus dem was von Marta's Reiseführerlesungen hängen geblieben ist
zu rekonstruieren. Wer die Geschichte des "Gateway of India" nicht mit der Rethorik eines Drittklässlers und am besten noch mit Zahlen und Fakten unterlegt lesen möchte,
dem sei Google samt Wikipedia ans Herz gelegt.

Vom besagten Tor fuhren wir mit einer Fähre zu einem weiteren Kulturpunkt auf unserer Liste. Wir wollten die Insel Elephanta besuchen, welche eine Stunde mit dem Boot entfert,
vor der Küste Mumbai's liegt. Die Insel ist durch ihre in den Berg gehauenen Höhlen bekannt welche schon über Tausend Jahre alt sind. Wir gingen, dort angekommen, vorbei an unzähligen
Souvenierständen, zum Eingang der Höhlen. Dort erwartete uns ein altbekannter Feind, der Ticketschalter. Nicht dass ich etwas dagegen hätte dafür zu zahlen die jeweilige
Sehenswürdigkeit zu sehen jedoch vermiest einem das große "Inder 30 Rupien - Ausländer 500 Rupien"-Schild jedes mal die Laune. Aber die Stunde auf dem Boot wollten wir nicht
umsonst abgesessen haben und bezahlten den Eintritt. Die in den Stein gehauenen Höhlen waren jedoch sehr eindrucksvoll. Die Genauigkeit der Arbeit, die in die Wand geschlagenen
Götter-Motive sowie die Tatsache das man inmitten einer uralten Schöpfung steht welche mit den simpelsten Werkzeugen geschaffen wurde verleiteten uns zum Staunen. Wir wanderten noch
ein wenig auf der Insel herum und gingen dann zurück zum Hafen wo wir die Rückfahrt antraten. Zurück am Flanier-Tor angekommen wollten wir eine letzte Sehenswürdigkeit besuchen.
Einen Tempel/Turm in welchem die -hab den Namen vergessen-Religion ihre Toten aufhängt um den heiligen Boden nicht mit ihren Körpern zu verunreinigen. Endlich dort angekommen
ließen uns die Wachmänner jedoch nicht zum Tempel durch und wiesen uns auf Hindi davon. Den Schildern entnahmen wir dass die ganze Anlage Privateigentum der Religion sein und nur ihren
Mitgliedern vorbehalten war. Gefrustet fuhren wir zurück ins Hotel und machten uns fertig um wenigstens noch eine Kultur Mumbai's zu sehen: die Bar-Kultur. In dieses Haus ließ man uns ein.
Es war nicht anders als wir es erwartet hatten. Viel zu laute Musik welche wohl geradewegs aus Amerika eingeflogen wurde und viele hippe Inder die ihr Leben feierten.
Eigentlich wie in Deutschland.  Wir verbrachten trotzdem einen schönen Abend dort und fuhren dann zurück zu unseren wolkenhaften Betten.

Am nächsten Morgen flogen wir zurück an die Ostküste, wo ich mit dem Bus zurück zu meinem kleinen orangen Haus fuhr,
weit weg von Wolkenkratzern, Menschenmassen und Lifestyle-Bar's aber dafür mit Ziegen vor der Tür und Hunden im Garten.

Dienstag, 16. Januar 2018

Bauchtaschenbergfest

Da ich gerade aber aus einem Kurzurlaub im Bus zurück nach Hause sitze kann ich ja noch kurz davon berichten.

Ich bin mit Marta zu den Hogenakkal Wasserfällen gefahren. Wir trafen uns in Chennai von wo wir knapp (es ist gerade Pongal was auf deutsch soviel wie volle Straßen ohne Ende bedeutet...ups war das etwa eurozentristisch?) unseren Bus nach Krishnagiri erwischten. Dort suchten wir uns ein Hotel und schliefen erstmal ordentlich. Am nächsten Tag nahmen wir den Bus und fuhren ca. 3-4 Stunden zu den Wasserfällen. Kaum aus dem Bus ausgestiegen wurden wir von Fahrern umworben wie man es von den Städten kennt jedoch waren es keine Rikscha Fahrer sondern Bootsführer welche uns zu den Wasserfällen paddeln wollten. Wir zahlten ca. 10 Euro um 90 Minuten in einem Rundboot (eine Wortwörtliche Nussschale) durch die Wasserfälle gefahren zu werden. Wir hatten viel Spaß da der Paddler es witzig fand so nah an die Wasserfälle zu fahren dass wir von der Gischt komplett Nass wurden. Zum Abschluss gab es noch einen Chai und dann ab zurück in den Bus.

Wir fuhren schon eine ganze Weile als Marta meinte "der Typ da glotzt uns die ganze Zeit so an, das nervt". Und tatsächlich saß quer hinter uns ein Mann welcher uns ganz offen anstarrte. Ich schaute ihn an und lächelte ein wenig zu enthusiastisch um es ihm ein wenig unbehaglich zu machen. Er zuckte kurz mit seinen Mundwinkeln und schaute dann weg. Soweit eine Situation wie wir sie fast jeden Tag erleben. Kurz nachdem der Bus von einer Haltestelle losfuhr und gerade fahrt aufnahm schnappte der Typ sich meine (naja Jule's) Bauchtasche welche ich locker auf meinen Schoß gelegt hatte da der Bus so leer war das ich nichts in die Richtung befürchtete. Der Mann sprang aus dem Bus (welche hier keine Türen haben) welcher mitlerweile so viel Geschwindigkeit erreicht hatte, dass der Mann es nicht mehr schaffte zu laufen sondern stolperte und hart auf der Straße aufschlug. Ich brüllte sofort "STOP STOP" und der Bus hielt an. Der Mann hatte sich wieder aufgerappelt und rannte davon. Er stolperte ein weiteres mal und ich kam ihm näher. Er rannte über die dunkle Straße des kleinen Ortes. Ich  brüllte ihn während ich ihn verfolgte so laut an wie ich es schon lang nicht mehr getan hatte. Ein weißer Schreihals nachts in Indien ruft natürlich schnell andere Inder auf den Plan so hoffte ich. Der Mann verschwand in einer Gasse und ich rannte ihm hinterher. Er rannte über ein kleines Stück Land voller Büsche welches jedoch mit Stacheldraht umzäunt war. Ich stoppte zum Glück rechtzeitig und sah wie der Mann stolperte und hinter einem Busch verschwand. ca. 5 andere Inder erreichten mich und ich erklärte ihnen aufgeregt was passiert war. Wir standen kurz am Rande des Feldes bis der Mann sich wieder in Bewegung setzte und  auf eine Straße zu rannte. Wir sprangen über den Stacheldraht und folgten ihm (kurze Anmerkung: Ich war zwar voll mit Adrenalin und zudem Stinksauer aber ich war mir trotzdem bewusst welche Gefahr die Situation mit sich trägt und habe mich in der Gruppe der Inder bewegt welche von meiner Stimmung irgendwie angesteckt schienen). Wir verloren den Mann kurz aus den Augen bis wir hörten wie sich jemand durch den buschigen Abhang ca. 30 Meter vor uns kämpfte. Die anderen und ich stiegen den Abhang hoch und die Taschenlampe eines Handys traf einen Mann welcher mit blutigem Gesicht auf dem Boden saß und realisierte was er sich soeben eingebrockt hatte. Er war zu schwach um weiter zu rennen und hatte sich bei dem Sturz aus dem Bus zu stark verletzt um zu fliehen. Die anderen Männer gingen zu ihm und schlugen unter Beleidigungen auf ihn ein und forderten mich auf es ihnen gleichzutun was ich ablehnte. Ich bekam meine Bauchtasche (mit Handy, Portemonnaie und Hotelzimmerschlüssel) zurück und die Männer zerrten den Mann ca. 300 Meter zurück wo uns ca. 20, auf einen Polizisten einredende Menschen, ein wartender Bus sowie Marta erwarteten. Der Mann wurde sofort in den Mittelpunkt der Menge  gezerrt und dem Polizisten übergeben. Die Stimmung war aufgeheizt und die Leute waren spürbar sauer. Der Busfahrer winkte uns jedoch sofort wieder zum Bus sodass er seine Fahrt fortsetzen konnte. Ein Mann reichte mir noch schnell eine Wasserflasche hinterher und bedankte sich mehrfach bei mir. Wofür habe ich noch immer nicht verstanden.

Ich hatte meine Bauchtasche also wieder. Aber dazu auch noch ein paar Schrammen und den Schreck meines Lebens.

Ein seltsames Gefühl bleibt trotzdem. Der Mann hat eine Entscheidung getroffen mit der Hoffnung auf das schnelle Geld. Er steckte seiner Kleidung und seiner Uhr nach zu urteilen nicht in finanziellen Schwierigkeiten wobei ich hier natürlich nur Mutmaßungen anstellen kann. Doch selbst nach dem Sturz auf die Straße setzte er seine Flucht fort. Die Selbstjustiz meiner Helfer (welche ich mit einem "you can stop, police will handle" nicht stoppen konnte) heiße  ich in keinster Weise gut jedoch hält sich mein Mitleid für den Mann auch in Grenzen da er wusste was passiert wenn er nicht damit davon kommt. Er ist in Tamil Nadu aufgewachsen und weiß um die Mentalität seiner Mitmenschen sowie das damit verbundene Risiko.

Also macht's besser! Augen auf und Tasche um!

Den nächsten Tag unternahmen wir vormittags nichts und verließen das Hotel nur einmal um etwas essen zu gehen. Leider erwischten wir den fettigsten Veg-Burger Indiens welcher uns den ganzen Tag aggressiv zu verstehen gab das Bewegung eine sehr sehr schlechte Idee sei. Am Tag darauf standen wir früh auf und machten uns auf den Weg um einen nahegelegenen Berg zu besteigen. Auf dem Berg steht ein altes Fort welches man über eine lange Treppe erreichen konnte. Dies war uns jedoch zu langweilig und wir beschlossen die ca. 700 Meter an der anderen Seite des Berges zu klettern. Es war unbeschreiblich schön denn ich hatte vergessen wie viel Spaß klettern dich machte. Oben angekommen erwartete uns jedoch eine böse Überraschung. Das Fort war logischerweise von einer Mauer umgeben welche man natürlich nicht einfach hinaufklettern konnte. Vom regulären Eingang trennte uns zudem noch eine unüberwindbare Schlucht. Zum Glück fanden wir einen kleinen Geheimgang welcher ca. 1.20 hoch war. Er führte uns an den Rand des Forts wo die Mauer heruntergebrochen war und wir so hineingelangen konnten. Wir genossen die Aussicht stiegen dann über die Treppen wieder hinab. Abends aßen wir ein paar Pommes in der Stadt und beendeten den Tag welcher genau die Hälfte meiner Zeit hier in Indien markierte mit ein paar Früchten und Schokolade in unserem Zimmer. Am nächsten Morgen (heute) fuhren wir nach Chennai wo ich mich von Marta verabschiedete und in den Bus zu mir nach Hause stieg in welchem ich Momentan sitze. So, neuer und aktueller geht's nicht.

Bis was passiert!

Chainachten und Neujahr

Hallöchen alle miteinander. Nun haben wir ja schon eine Weile nichts voneinander gehört (naja bzw. Ihr nichts von mir) und deshalb schreibe ich euch einen kleinen Bericht wie ich Weihnachten und Neujahr verbracht habe.

Weihnachten fuhren Fabian und ich zuerst ins Projekt um dort ein heimisches Essen für das ganze Dorf zu kochen. Am Vortag besorgten wir in Pondicherry alles nötige. Es gab Milchreis mit Zimt und Zucker. Da ich vom Milchreis Kochen genauso wenig verstand wie Fabian haben wir natürlich viel zu viel Reis gekauft. Als wir morgens ins Projekt kamen und uns ans Werk machen wollten fiel uns auf dass die Milch von den Kühen aus unserem Projekt, welche wir reserviert hatten, bereits verkauft wurde. Also ab auf das Bike und zurück ins übernächste Dorf wo wir den Gesamten Milchbestand unseres Lieblingsshops aufkauften. Da unser Projekt wohl auch ein paar Christliche Einflüsse hat gab es neben unserem Milchreis noch ein sehr leckeres Vegetarisches Biryani (Reis gemischt mit Gewürzen und Gemüse). Unser Milchreis wurde wieder Erwarten ziemlich gut und konnte die anfänglich Recht große Skepsis der Member beiseite wischen. Danach verabschiedeten wir uns und machten uns auf den Weg nach Pondicherry wo wir uns mit anderen Freiwilligen trafen um mit ihnen in unserer Unterkunft zusammen Weihnachten zu feiern. Wir gingen noch in einem hübschen Restaurant etwas essen und fuhren dann mit dem Bus zu uns ins Dorf. Nach der nervenzerreißenden Alkoholkontrolle im Bus (wir müssen jedes mal über eine Bundesgrenze) bei welcher wir jedoch unkontrolliert blieben erreichten wir unser Dorf. Wir machten Glühwein und hörten Weihnachtsmusik. Dann Wichtelten wir und  ich bekam ein neues Notizheft samt Stiften (probs an Niko). 

Am nächsten Tag verabschiedeten wir unsere Gäste und ich machte mich kurz darauf auf den Weg nach Goa. Ich fuhr zuerst nach Chennai wo ich mich mit Jule und Marta traf. Von dort sind wir mit einem Bus nach Bangalore gefahren wo wir einen Zug bis nach Goa nahmen. Zug fahren hat es mir sehr angetan zumal wir Sleeper Plätze hatten (jeder hat eine liege zum Schlafen). Türen und Fenster hatte der Zug auch nicht was eine ungehinderte Sicht und schöne Bilder ermöglichte. Nach 16 Stunden kamen wir in Goa an wo wir zuerst zum Strand gingen um zu baden. Danach fuhren wir mit den lokalen Bussen zu unserem Ferienhaus in welchem wir mit 13 anderen Freiwilligen einen (zu) kleinen Raum gemietet hatten da alles andere bereits ausgebucht war. Die nächsten drei Tage verbrachten wir auf einem großen Musikfestival auf welchem viele berühmte Künstler auftraten. Goa ist sehr sehr westlich und man merkt wie der Tourismus den einst unter portugiesischer Herrschaft geführten Bundesstaat beschlagnahmt. Hippie Aussteigerpaket für nur 399€. Aber wenn man 5 Monate im extrem Konservativen Tamil-Nadu lebt dann will man auch einmal vergessen dürfen an welche Etikette man sich nun zu halten hat. Wir waren auf dem Ballermann Indiens angekommen. Aber so ganz ohne Grenzen geht es dann doch nicht. Am zweiten Tag wurde ich auf dem Festival kurzzeitig von der Polizei festgenommen. Ich habe es mir doch tatsächlich erlaubt eine Zigarette zu rauchen. Klar da muss erstmal Strafe gezahlt werden. Trotz des kleinen Dämpfers hatten wir eine tolle Zeit dort. Am 4 Tag lagen wir am Strand und ließen uns unter Palmen bräunen und taten mit größtem Vergnügen nichts. Am letzten Tag des Jahres standen wir früh auf und fuhren zu einem Beachresort wo am Abend eine große Silvesterfeier steigen sollte. Durch ein paar Kontakte zum Veranstalter konnten wir und ca. 20 andere Freiwillige dem knackigen Eintritt entgehen und so mitfeiern. Wir hatten einen schönen Abend welcher jedoch hinter meinen Erwartungen zurück blieb. Am frühen Morgen nahmen wir ein Taxi zurück zu unserem Ferienhaus. Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg nach Hause. Wir fuhren mit einem Schlafbus zunächst nach Bangalore wo wir uns dann trennten. Ich war zu meiner Überraschung der einzige im Bus nach Pondicherry was mir ermöglichte 7 Stunden lang meine Sachen überall im Bus zum trocknen aufzuhängen, laut zu singen und zu sitzen/liegen wo ich wollte.

Das war's zu Weihnachten und Silvester, bis demnächst!

Montag, 6. November 2017

Winterferien

Ein kleines Relikt aus der Heimat konnten wir letzen Monat genießen. Winterferien.
Vom Winter haben wir zwar nichts gemerkt dafür aber von den Ferien. Wir hatten 10 Freie Tage die wir sehr genossen haben. Die ersten 3 Tage habe ich mit Jule und Marta in Pondicherry verbracht wo wir uns dann mit Freunden von der Westküste getroffen haben. Zusammen verbrachten wir weitere drei Tage in Auroville worüber ich nicht viel schreiben werde da wir nichts gemacht haben was sich groß zu meinem früheren Aurovilleausflug unterscheidet.

Also in Kurz:
Sich auf dem Roller umher fahren lassen,
Lecker essen,
Strand,
Entspannen (falls möglich)

In Auroville lernten wir am Ende eine junge Inderin und einen jungen Inder kennen welche ihren Urlaub auch dort verbracht haben. Die beiden kamen aus Bangalore und haben in Auroville irgendeinen Geburtstag gefeiert. Wir fuhren dann zusammen mit dem Taxi nach Pondicherry zurück wo wir in einem schmucken Restaurant auf der Dachterrasse einen netten Abend verbrachten. Da es leider zu spät war um mit dem Bus zurück in meine Unterkunft zu fahren (30km weiter) beschlossen wir uns ein Hotelzimmer zu suchen in dem wir billig unterkommen konnten. Mit 9 Leuten schafften wir es dann einen verschlafenen Hotelbesitzer davon zu überzeugen dass wir seine astronomischen Preise nicht zahlen könnten worauf wir ein erschwinglichen Deal erhandelten. Zwei der Westküsten-jungs fuhren früh am nächsten Morgen zurück. Einer (Moritz) blieb jedoch noch einen Tag länger um mit in meinen Geburtstag feiern zu können. Dafür gingen wir in unser Lieblingshotel und bekamen sogar unser Lieblingszimmer welches eine Dachterrasse hat. Das kostete für uns 4 so um die 10 Euro die Nacht. Wir besuchten einen schönen Strand wohin wir mit einem Boot gefahren wurden und regten uns kräftig über den Bademeister auf der einen sofort aus dem Wasser pfiff sobald man tiefer als bis zu den Knien im Wasser war (das alte indische Nichtschwimmerproblem). Dann wurde uns jedoch erklärt das wir ca. 40 Meter weiter so weit schwimmen können wie wir wollen da es da nicht mehr unter den Aufsichtsbereich der Bademeister fiel. Wir gammelten also noch ein paar Stunden in der Sonne und fuhren dann mit dem Boot zurück. Um Null Uhr bekam ich eine außergewöhnlich leckere Torte (Süße Dinge in Indien bestehen normalerweise nur aus Zucker was hier nicht der Fall war), eine Trommel und allerlei nützlichen Alltagskram. Am nächsten Tag fuhr ich mit Marta und Jule, nachdem wir uns von Moritz verabschiedet hatten mit einem Schlafbus nach Kerala. Kerala ist der Bundesstaat an der südwestlichen Küste Indiens. Wir kamen morgens dort an und waren ersteinmal baff wie sauber und leise Indien doch sein kann. Es war so befremdlich in einem Bus zu sitzen in dem niemand herum schrie, drängelte (weil jeder Platz hatte) oder sonst irgendwas nerviges tat. Da unsere Versuche ein Hotel zu buchen alle kläglich  scheiterten fragten wir im erstbesten Homestay (ein kleines Hotel, meistens von einer Familie betrieben) was denn so ein Zimmer kostet und konnten unser Glück nicht fassen als wir ein schönes und sauberes Zimmer für 3€ pro nach (pro Person) bekamen. Die Familie war sehr freundlich und wir waren glücklich so unerwartet billig unter-zukommen.

Am nächsten Tag machten wir eine Tour durch die Flüsse im Landesinneren. Wir fuhren ca. 4 Stunden auf einem kleinen Boot durch die 'Backwaters'. Wär richtig cool gewesen wenn da nicht zwei 40-50 jährige Damen aus Delhi gewesen wären welche auf jede Information des Führers ein ganz erstauntes "Ooooh I didn't kow det' von sich gegeben hätten. Ja wenn ihr das alles wissen würdet könntet ihr euch die Tour auch sparen. Naja aber es war trotzdem sehr schön und entspannt da das Boot von zwei Männern mit langen Stangen durch das Flussnetz gestoßen wurde. Außer einem Weißkopfseeadler (wir waren sehr perplex dass es die dort gab) haben wir leider keine weiteren Tiere gesehen. Nach der Tour besuchten wir noch die alten Chinesischen Fischernetze
welche an der Promenade aufgestellt waren und noch immer benutzt wurden. Es handelte sich um Senknetze die mit einer Kranartigen Vorrichtung ins Wasser gelassen wurden um dann wieder herausgehoben zu werden. Viele Fische würde damit nicht gefangen aber wenn man das den ganzen Tag macht kommt schon etwas zusammen. Am Abend gab es ein leckeres und billiges Dosa (gebratener Fladen aus Reismehl) und dann ging es zurück in die Unterkunft. Am nächsten Tag besuchten wir eine Aufführung des traditionellen Kathakali Tanzes. Dabei wird unter ständigem getrommel ein stummer Dialog zwischen 1-3 Personen Geführt. Es ist ein bisschen wie ein Theaterstück in dem nur durch Körperhaltung und Gesichtsausdruck kommuniziert wird. Es gibt über 12 verschiedene Augen-Ausdrucksweisen, unzählige Handstellungen, und dazu auch noch Körperhaltungungen welche unzählige Kombinationsmöglichkeiten erschaffen. Diese immer richtig zu deuten war nicht einfach aber den Grundgedanken des Heldens der den Dämon tötet welcher das Dorf tyrannisiert hat man schon verstanden. Die Tänzer waren aufwendig geschminkt und hatten große aufgebauschte Kleider an und reich verzierte Kopfbedeckungen an. Nach der Aufführung hatte ich leichte Kopfschmerzen da das kontinuierliche getrommel schon ein wenig zu anstrengend war.

Am Abend haben wir uns auf unserem Zimmer an Cocktails versucht die dann auf Sprite mit Granatapfel und Vodka hinausliefen. Nichts atemberaubendes aber wir fanden unseren Ideenreichtum betörend.

Am nächsten Tag wieder zurück nach Hus. Und Ende

Achja ich habe davon erzählt das ich zu Diwali ein Kostüm von meinem Projekt bekomme. Es lief auf eine Hose und ein Hemd hinaus. Nicht was ich erwartet hatte aber ich bin froh jetzt noch weitere Kleidung zu besitzen die ich zu offiziellen Anlässen anziehen kann. So wie der Morgen zum Beispiel. Da heiratet ein Freund unseres Chefs eine Amerikanerin und wir sind eingeladen. Das blöde: gestern saß ich mit Fabian draußen hinter unserem Haus und habe Mensch Ärgere dich nicht gespielt als ein älterer Mann unter unserer Treppe hervorkam und uns auf einem Tablett eine Einladung zu einer Hochzeit gab die ebenfalls morgen ist. Da will man das die ganze Zeit erleben und dann gleich doppelt an einem Tag. Mal sehen was sich da machen lässt. Bis denn!

Bei mehr als 30 Rechtschreibfehlern bedankt euch bei meiner Mama die diesen Eintrag nicht abwarten konnte.

Dienstag, 10. Oktober 2017

Allergie und Alltag

Letztes Wochenende (tja wird wohl wieder nix mit einem Bericht über meine Arbeit) waren wir in Chennai. Wir haben dort in einem sehr preiswerten Hotel übernachtet welches für mich Ausschlaggebend war.

Also wirklich ich hab Ausschlag an Händen und Füßen bekommen. Ich bin schon witzig ne?

Wie ich herausgefunden habe ist es, wie zuerst angenommen keine Allergie (ich fand den Titel einfach zu witzig, sorry) sondern eine harmlose Krankheit die nach einer Woche angeblich wieder weg ist. Habe den Mist jetzt schon seit 3 Tagen und es ist ein Ende in Sicht. Barfuß gehen tut unglaublich weh und meine Hände fühlen sich immernoch seltsam an aber es hat sich schon alles gebessert. Den freien Tag heute habe ich genutzt um mir Mal etwas abseits von Instant Nudeln, Müsli oder Keksen zum Mittag/Abendbrot zuzubereiten. Für 6 Eier, 3 Tomaten, 3 Zwiebeln und eine Tüte Milch habe ich im Dorf angenehme 64 Rupien bezahlt (90 Cent). Es gab ein ganz exotisches Rührei. Na immerhin mal was anderes.

Am Wochenende habe ich übrigens einen Trommelbauer kennengelernt, mit dem ich mich eine Busfahrt lang über Trommeln aller Art und ihre Herstellung geredet habe. Bin sehr von dem Gedanken angetan mir eine Trommel oder eine Geige zu kaufen. Was es wird weiß ich noch nicht da ich auch noch abwägen muss was meinen WG-Mitbewohnern mehr auf die Nerven gehen könnte. Naja Mal sehen.

Am 18. Oktober feiert ganz Indien das riesige Lichterfest 'Diwali'. Zu diesem Zweck bekomme ich ein Maßgeschneidertes Kostüm von meinem Projekt geschenkt. Ich freu mich schon voll darauf dieses Ding zu tragen. Mal abwarten wie es aussieht aber ich vertrau meinem Projekt da einfach.

Ich sag bescheid wenn's was neues gibt!